STUDIUM MALEREI / GRAFIK (B.F.A.)
MALEREI UND ZEICHNUNG BLICKEN AUF EINE LANGE GESCHICHTE UND MÜSSEN SICH IM DIALOG MIT ANDEREN MEDIEN IMMER WIEDER NEU BEWEISEN UND ERFINDEN. IM STUDIENGANG LERNEN SIE GRUNDLEGENDE TECHNIKEN UND UNTERSCHIEDLICHE AUFFASSUNGEN VON MALEREI UND GRAFIK KENNEN.
MEHR ERFAHREN?
Wir informieren Sie hier gerne über Beratungstermine und Workshops.
Neben der Auseinandersetzung mit dem klassischen Tafelbild spielt die künstlerisch-ästhetische Arbeit mit dem Raum und mit technischen Bildgebungsverfahren eine ebenso bedeutende Rolle.
Der modularisierte Studiengang ist gegliedert in fünf Lehrbereiche – Sie studieren im Kurssystem, ohne festen Klassenverband. Lehrende aus Theorie und Praxis mit unterschiedlichen Schwerpunkten und künstlerischen Ansätzen begleiten Sie in Ihrer künstlerischen Entwicklung und stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, Sie profitieren von einem breiten Angebot an Lehrinhalten und –konzepten.
Sommersemester (April)
Wintersemester (Oktober)
Dauer des Studiums:
7 Semester (Vollzeit)
11 Semester (berufsbegleitendes Teilzeitstudium)
Credit Points:
210 ECTS
Abschluss:
Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)
Zulassungsvoraussetzungen:
allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife
Zulassungsprüfung:
künstlerische Bewerbungsmappe
Struktur und Inhalt des Studiums
Künstlerische Praxis
Eine Einführung in malerisches und grafisches Gestalten setzt den Auftakt. Im weiteren Verlauf steht Ihre künstlerische Arbeit und Werkentwicklung im Fokus. Die Arbeitsergebnisse werden im Plenum kritisch diskutiert.
In den Kolloquien üben Sie sich in der konstruktiven Auseinandersetzung mit individuellen künstlerischen Zielsetzungen. Die künstlerische Arbeit wird durch Werkstattkurse zu maltechnischen und druckgrafischen Methoden unterstützt. Für die freie Arbeit stehen Ihnen bis 22 Uhr Atelierräumlichkeiten zur Verfügung.
Interdisziplinäre Angebote
Im Sinne einer umfassenden künstlerischen Ausbildung lernen Sie auch Grundlagen aus den Studiengängen Bildhauerei / Plastik und Fotografie / Medien kennen:
darunter digitale Bild- und Videobearbeitung, Typografie, Modellbau und Entwurf. Fundierte Einführungen befähigen Sie zur selbstständigen Werkstattnutzung. Dieses vielfältige Angebot ermöglicht Ihnen autonomes künstlerisches Arbeiten und eine professionelle Präsentation Ihrer Werke.
Beim jährlichen „Rundgang“ zeigen Sie SemesterArbeiten in der Hochschulgalerie und sammeln erste Ausstellungserfahrungen. Die HBK Essen begegnet kunstbezogenen Wissenschaften und angrenzenden künstlerischen Disziplinen mit großer Offenheit. In interdisziplinär ausgerichteten Seminaren lernen Sie ein differenziertes Spektrum an künstlerischen Ausdrucksweisen und Reflexionsebenen kennen.
Theoretisches Fundament
Kunstwissenschaftliche Bildung ist unerlässlich für eine erfolgreiche Künstlerkarriere. Das kunstwissenschaftliche Begleitstudium für Studierende aller Fachbereiche vermittelt allgemeine und gattungsspezifische theoretische Grundlagen. Die Auseinandersetzung mit aktuellen wie auch historischen Strömungen und Diskursen dient dazu, Ihre eigene künstlerische Haltung zu präzisieren. In Kolloquien üben Sie, Ihre Werke argumentativ zu vertreten. Auch Exkursionen zu ausgewählten Ausstellungen stehen auf dem Lehrplan.
Das B.F.A-Projekt
bildet den Abschluss des Studiums. Die Bachelor-Abschlussarbeit umfasst die künstlerische Interpretation und Bearbeitung eines in Abstimmung mit den Lehrenden selbst gewählten Themas aus dem Fachbereich Malerei / Grafik.
Lehrbereiche und Module
Ziel des Lehrbereichs
Der Lehrbereich Atelier ist Schwerpunkt der künstlerischen Ausbildung. Studierende werden in Einzel- und Gruppengesprächen intensiv betreut. Darüber hinaus finden Kooperationsprojekte und Exkursionen statt.


Inhalte des Lehrbereichs
Zum Studienauftakt bietet das Modul Künstlerische Basislehre Einblicke in alle drei Fachgebiete:
Bildhauerei/Plastik, Fotografie/Medien, Malerei/Grafik. Nach diesem Orientierungsmodul legen Studierende sich auf einen Studiengang fest.
Das Modul Künstlerische Werkentwicklung setzt den Auftakt im gewählten Fachgebiet. In dieser Phase erarbeiten sich die Studierenden die Grundlagen für selbstständiges Arbeiten. Sie formulieren ihre Intentionen, entwickeln Themen und Schwerpunkte. Von Beginn an dokumentieren sie ihre Entwicklung in ihrem Studienportfolio, das sie bis zum Abschlussprojekt führen.
In den Kolloquien in Gruppenkorrektur I werden eigene Arbeiten und Projekte vorgestellt. Sie werden fachlich analysiert und gemeinsam diskutiert. Kritisches Hinterfragen von Konzeptionen und Gestaltungen ist wesentlicher Bestandteil.
Künstlerische Profilierung I und II dienen der Ausbildung eines originären künstlerischen Arbeitsansatzes und der Ausprägung einer differenzierten Formsprache – technisch wie künstlerisch. Das Modul Gruppenkorrektur II setzt die Arbeit im Kolloquium fort. Neben inhaltlich-formaler Werkkritik werden Bezüge zu aktuellen Kunstdiskursen, kunsthistorischen Vorbildern und Strömungen thematisiert. Gemeinsame Exkursionen und Projekte sind Bestandteil des Moduls.
In Künstlerische Profilierung III im vorletzten Semester zeigen die Studierenden, dass sie handwerklich-fachlich wie auch intellektuell in der Lage sind, eigenständig künstlerisch zu arbeiten und ihre Werke selbstbewusst zu vertreten. Die Selbstverortung im aktuellen Kunstgeschehen und das Reflexionsvermögen sind dabei von zentraler Bedeutung.
Die Abschlussarbeit, das B.F.A.-Projekt, umfasst die künstlerische Interpretation und Bearbeitung eines in Abstimmung mit den Lehrenden selbst gewählten Themas. Das Projekt umfasst vier Teilaufgaben: eine schriftliche Darstellung der Werkkonzeption, ihre Umsetzung und professionell gestaltete Präsentation sowie die Verteidigung des Projektes im Rahmen eines öffentlichen Fachgesprächs.
Ziel des Lehrbereichs
Der Lehrbereich Werkstatt und Labore umfasst die technisch-handwerkliche Ausbildung im Studiengang Malerei / Grafik.

Inhalte des Lehrbereichs
Das Modul Technische Basis vermittelt in der Orientierungsphase handwerkliche Grundlagen für alle drei Studiengänge. Auf dem Lehrplan stehen
- praktische Übungen in plastischem Formen und Gestalten,
- zeichnerisches Erfassen von Figuren und räumlichen Situationen sowie
- eine Einführung in Technik und Funktion einer Kamera und in die digitale Bildbearbeitung.
Wie erfasse ich eine menschliche Figur, Proportionen, Ausdruck, Haltung? Hochdruck oder Tiefdruck – für welchen Zweck eignet sich welches Druckverfahren?
Im Modul Technische Vertiefung I erwerben die Studierenden handwerklich-künstlerische Fertigkeiten und Kenntnisse in der Maltechnik und in verschiedenen Zeichentechniken. Sie werden qualifiziert zur selbstständigen Arbeit in der Druckwerkstatt und verfügen über Kenntnisse in Materialkunde und Materialbehandlung.
Technische Vertiefung II qualifiziert die Studierenden in Entwurfsarbeit und Darstellung durch Schulung in konstruktiven Zeichentechniken und Modellbau. Zudem erlernen die Studierenden die selbstständige Arbeit im Fotostudio, um Dokumentationen ihrer Werke zu erstellen. Grundlegende Kenntnisse in Typografie und Layout befähigen zur Erstellung von individuellem Werbe- und Dokumentationsmaterial.
Ziel des Lehrbereichs
Konzeptuell vertiefen und interdisziplinär erweitern: Der Lehrbereich Methoden und Projekte ist vielfältig ausgestaltet - mit breitem Angebot an Seminaren und Veranstaltungen aus dem eigenen und den anderen Fachgebieten.

Inhalte des Lehrbereichs
Der Lehrbereich Methoden und Projekte ist zentraler Bestandteil der Ausbildung im Modul Methoden,Projekte, Technik. In diesem Wahlpflichtmodul kann die individuelle Zielsetzung in der künstlerischen Ausbildung vertieft und erweitert werden. Aus der spezifischen Perspektive der Fachgebiete werden interdisziplinär ausgerichtete Seminare und Veranstaltungen angeboten. Die Studierenden lernen ein differenziertes Spektrum an künstlerischen Ausdrucksweisen und Reflexionsebenen kennen, das sie für die eigene künstlerische Haltung und Arbeitsweise fruchtbar machen können.
Dazu besteht in diesem Modul die Möglichkeit, an allen Veranstaltungen aus dem Lehrbereich Werkstatt und Labore teilzunehmen, die bisher noch nicht Bestandteil der handwerklich-künstlerischen Ausbildung waren.
Ziel des Lehrbereichs
Der Lehrbereich Professionalisierung macht fit für den Kunstbetrieb. Künstlerische Qualität allein ist noch kein Erfolgsgarant für eine künstlerische Karriere. Was außerdem noch dazu gehört, vermitteln Kenner des Systems.
Inhalte des Lehrbereichs
Zum Ende des Studiums bereitet der Lehrbereich Professionalisierung die Basis für einen professionellen Umgang mit Galerien, Museen und anderen Kulturinstitutionen: Wie finde ich die passende Galerie? Wie nehme ich professionell Kontakt zu Galeristen und Kuratoren auf? Welche Regeln in der Zusammenarbeit muss ich beachten?
Auch fachliche und sprachliche Kompetenz in den Bereichen Ausstellungsorganisation, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing gehört zum Business. Wie entsteht eine Ausstellung, welche Termine sind zu beachten? Welchen Input brauchen Journalisten? Die Studierenden werden mit dem Urheberrecht im Bereich Kunst, Film und Fotografie vertraut gemacht. Auch Vertragsgestaltung ist ein Thema.
Die Dokumentation und Präsentation der künstlerischen Arbeit muss überzeugen. In der Lehrveranstaltung Katalog zur Werkentwicklung erarbeiten die Studierenden auf Grundlage ihres Studienportfolios eine Dokumentationsform für ihre Werke. Bei der Gestaltung ihres Kataloges vom ersten Layout bis zum Druck erhalten sie alle künstlerische Beratung und technische Unterstützung, die sie benötigen.
Ziel des Lehrbereichs
Vom kunstgeschichtlichen Kanon bis zu aktuellen Diskursen: Der Lehrbereich der Kunstwissenschaft beinhaltet ein kunsttheoretisches Begleitstudium für alle Studierenden. Ziel ist es, den künstlerischen Entwicklungsprozess theoretisch und historisch zu fundieren.
Inhalte des Lehrbereichs
Zu Beginn des Studiums erhalten die Studierenden einen orientierenden, gattungsübergreifenden Überblick über die wesentlichen Entwicklungen in der Kunstgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Weiterhin werden grundlegende Begriffe und Standpunkte der Ästhetik, Kunsttheorie und Bildwissenschaft vermittelt.

Im weiteren Verlauf liegt der Schwerpunkt der Vorlesungen und Seminare auf der Auseinandersetzung mit moderner und zeitgenössischer Kunst. Vertiefend werden die Studierenden mit maßgeblichen Werken und Kunsttendenzen vertraut gemacht, mit ihren Ausdrucksformen, konzeptuellen Grundlagen und ihrer Verankerung in einem sich wandelnden kulturellen Kontext. Die Studierenden lernen, Werke zu deuten und historisch zu verorten, insbesondere lernen sie die aktuelle Kunst und die eigene Produktion vor dem Hintergrund theoretischer und medialer Entwicklungen zu reflektieren.
Eine Verknüpfung von theoretischer und praktischer Arbeit wird ausdrücklich angestrebt: Jedes B.F.A.-Projekt wird im Kolloquium unter kunsthistorischen und kunstwissenschaftlichen Gesichtspunkten kritisch begleitet.