Degree Show 2022
Einblicke





















Vom 23. bis 25. September 2022 hat die HBK Essen mit der Degree Show dazu eingeladen, die künstlerischen Positionen einer neuen Generation zu entdecken. Dazu wurde der Campus Wuppertal großzügig mit den abwechslungsreichen Arbeiten bespielt, die allesamt den Höhepunkt der bisherigen künstlerischen Tätigkeit der Absolvent*innen markieren.

Die Degree Show umfasste aufstrebende Talente aus dem Fachgebiet Malerei/Grafik (B.F.A.) und dem Masterstudiengang "Kunst und Kooperation" (M.F.A.). Die Master-Absolvent*innen haben ebenfalls im Bereich Malerei/Grafik gearbeitet. Darüber hinaus durften sich zwei Absolventen des Zentrums für Weiterbildung (ZfW) der HBK Essen über ihren Abschluss im Studienprogramm Freie Kunst in den Bereichen Fotografie/Medienkunst und Malerei/Grafik freuen.

Wir beglückwünschen herzlich die Absolvent*innen der Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen und des Zentrums für Weiterbildung (ZfW) zu ihrem Erfolg und der damit aufgebrachten Energie und Entschlossenheit, sich mit ihrer Kunst und in ihrer Rolle als Künstler*innen in herausfordernden Zeiten zu bewähren und die Gesellschaft damit zu bereichern.

Unsere Absolvent*innen im Sommersemester 2022:
 
Bacher of Fine Arts (B.F.A.):
Lucia Cheves Dauber, Niloofar Ghazanfarnezhad, Ruoyo Jin, Nina Lagoshvili, Jaekeun Lee, Seoyeon Lee, Houxuan Li, Mariam Papuashvili, Enze Tang, Huanyu Xue
 
Master of Fine Arts (M.F.A.):
Bettina Lange, Shicheng Shen, Mingyu Wu, Dian Zhuang
 
Zentrum für Weiterbildung (ZfW):
Robin Mödder, Manfred Rieger

















Zu den Abschlussarbeiten

Bachelor of Fine Arts (B.F.A.)





























Die Arbeiten von Lucia Cheves Dauber (Foto 1-3) bestechen durch Brillanz und Detailtreue. Sie seziert die ornamentalen Stoffe, die sie aus ihrer Heimat Guatemala kennt, auf der weißen Leinwand.

Niloofar Ghazanfarnezhad (Foto 4-5) hat sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem komplexen Thema "Chakren" auseinandergesetzt, welches sie in sieben Bildern umgesetzt hat. Die Spiegelrahmen laden die Betrachter*innen außerdem dazu ein, sich selbst im Bild zu reflektieren.

Die Arbeit von Ruoyo Jin (Foto 6-8) ist nicht nur in der Malerei angesiedelt, sondern wurde in einen kleinen Raum hinein entwickelt, in dem unterschiedliche Materialisierungen wie Skulpturenelemente und geknüpfte Teppiche zu dem Thema "Kokon" eine Verbindung eingehen.

Für Nina Lagoshvili (Foto 9-11) sind zwei Elemente in ihrer Abschlussarbeit wesentlich: abstrakte, intuitive Arbeiten, die aus dem Farbmaterial heraus entstanden sind und die Auseinandersetzung mit Ikonografie. Diese Bilder hat sie mit Wandmalerei verbunden und ihre Arbeit somit erweitert.

Jaekeun Lee (Foto 12-14) zeigte großformatige Bilder und eine digitale Arbeit zum Oberthema "Eiscreme-Syndrom", die uneindeutige erzählerische Elemente beinhalten, die es zu entziffern gibt. Was kann mit etwas Unschuldigem wie Eiscreme alles passieren?

























Bei Seoyeon Lee (Foto 1-3) und ihrer Arbeit "Abwesenheit" geht es um Fragen des Sichtbaren und Unsichtbaren. Ein zentraler Aspekt ist dabei auch die Verwendung von semitransparenten Untergründen. 

Mit "Das Geheimnis der Farbkombination" präsentierte Houxuan Li (Foto 4-6) vitale, farbintensive Bilder, in denen Tiermotive zu Komplizen der Komposition geworden sind.

Mit "Niemand" zeigte Mariam Papuashvili (Foto 7-8) spannende Porträts, die Individualität verstecken: durch Verwischungen oder Elemente der Schärfe und Unschärfe. Durch einen dichten malerischen Prozess werden die nur zu erahnenden Gesichter zum Leuchten gebracht.

Enze Tang (Foto 9-10) hat für seine humorvolle und kryptische Arbeit Fotografie mit Abstraktion und Gegenständlichkeit verbunden.  

Huanyu Xue (Foto 11-12) hat sich in besonderer Weise mit Farbe auseinandergesetzt. Er arbeitet mit Symmetrien und Komplementärkontrasten, die immer wieder neu entwickelt werden und verschachtelte Bildkompositionen ergeben.

Master of Fine Arts (M.F.A.)





















Seit ihrem Bachelorstudium beschäftigt sich Bettina Lange (Foto 1-3) intensiv mit dem Bösen. Im Masterstudiengang "Kunst und Kooperation" führte sie einen Malkurs für Insassen einer JVA durch, was zu einer unvorhergesehenen Veränderung in ihrer eigenen Arbeit führte. Statt weiterhin Tatorte zu malen oder düstere Porträts von Tätern anzufertigen, hellten sich ihre Arbeiten auf und es wurden erfundene Kompositionen und Figurationen gewählt. Besonders auffällig ist die Farbintensität ihrer Bilder, die jedoch eine skurrile Stille ausstrahlen.

In der Ausstellungshalle am Campus Wuppertal war die poetische Installation mit vier Arbeiten von Shicheng Shen (Foto 4-5) zu sehen. Von Skulpturen, die sich zu Beginn des Masterstudiums um Autos drehten, verlagerte sich seine Arbeit hin zu dem philosophischen, offenen Thema "Spur". Ausgangspunkt für seine Masterarbeit war die Abbildung eines Blutgerinnsels im Gehirn der Großmutter seiner Partnerin.

Nach intensivem Experimentieren mit verschiedenen Werkstoffen ging Mingyu Wu (Foto 6-7) für sein Masterprojekt eine Kooperation mit einem Musiker ein, die in einem Konzert an der Musikhochschule Münster gipfelte. Inspiriert von der Musik ließ Mingyu Wu seine Bilder entstehen. Diese laden Betrachter*innen ein, darüber zu sinnieren, welche Musik sie darstellen.

Anfangs von der Idee geleitet, eine Ausstellung für Hunde zu konzipieren, hat Dian Zhuang (Foto 8-10) eine ideenreiche und humorvolle Installation geschaffen, zu der auch ein charmanter Kurzfilm gehört. Dabei ist sie sich dem Thema "Hund" zwar treu geblieben, jedoch hat sie während ihres Masterstudiums an der HBK Essen neue Vorstellungen, Arbeitsweisen und Pläne entwickelt.

Studienprogramm Freie Kunst







Manfred Rieger (Foto 1-2) hat für seine Arbeit Fotos gewählt, die andere von ihm gemacht haben: ob u.a. Pass- oder Hochzeitsfotos. Diese hat er mit Texten kombiniert, die ebenfalls von anderen geschrieben wurden. Das eigene Porträt auszuschneiden und mit Texten zu ersetzen, hat eine radikale Geste.

Von Robin Mödder ist auf dem dritten Foto seine Videoarbeit zu sehen, die während der Degree Show in Wuppertal zu ausgestellt war.

Werk-verzeichnis

Das Werkverzeichnis zur Degree Show gibt einen Überblick zu den Abschlussarbeiten im Sommersemester 2022.

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Zu den Studiengängen

Malerei/Grafik (B.F.A.)
Ziel des Studiums Malerei/Grafik (B.F.A) ist die Entwicklung Ihrer eigenen künstlerischen Position. Neben der klassischen Malerei spielt die künstlerisch-ästhetische Arbeit mit dem Raum oder technischen Bildmedien eine ebenso bedeutende Rolle. Die vielschichtigen malerischen Ausdrucksweisen sind an der HBK Essen geprägt von der gemeinschaftlichen Atelierarbeit und dem daraus resultierenden lebendigen Miteinander unterschiedlicher Stile und Schaffensprozesse.

Kunst und Kooperation (M.F.A.)
Der Masterstudiengang "Kunst und Kooperation" setzt Kunst in Beziehung zu anderen Disziplinen, Praxisfeldern und Personengruppen. Dabei entstehen Arbeiten, die eine direkte Folge einer Kooperation sein können, oder es wird ein Prozess der Veränderung im Werk der Künstler*in deutlich, der sich aus einer Kooperation ergibt. Die unterschiedlichen Arbeiten zeugten von dem Zulassen der individuellen Auswirkung einer Kooperation. Die Masterstudierenden arbeiten in den Bereichen Malerei/Grafik, Fotografie/Medienkunst und Bildhauerei/Installation.

Studienprogramm Freie Kunst | Zentrum für Weiterbildung (ZfW)
Das Zentrum für Weiterbildung (ZfW) ist die zentrale Weiterbildungseinrichtung der Hochschule der bildenden Künste (HBK) Essen. Mit hoher Expertise und einem vielseitigen Studienangebot fokussiert es auf eine erstklassige künstlerische Weiterbildung, die Potenziale erkennt und Talente fördert. Das Studienprogramm Freie Kunst steht mit seinen Fachgebieten Malerei und Grafik, Fotografie und Medien, Skulptur und Installation allen Interessierten offen.

Fotos: HBK Essen | Tjorben Meier

Fotos Manfred Rieger: HBK Essen | Jakob Fleischer