Die KI Biennale an der HBK Essen
Nachbericht

Ob durch eine KI genierte Traumbilder und Charaktere, ein interaktiver Foto-Spiegel oder Augmented-Reality- und Virtual-Reality-Erlebnisse: Die Ausstellung „Machine Dreams“ hat vom 13. bis 15. Mai 2022 zahlreiche Besucher*innen mit innovativen Arbeiten auf der Schnittstelle von Kunst, Design und Künstlicher Intelligenz angezogen. Auf der Tagung „Figuren des Mangels“ wurde zudem die Rolle und Bedeutung von KI geprägten Technologien reflektiert und diskutiert.

































„Es ist die erste Ausstellung an der HBK Essen, zu der nicht nur Menschen die Kunst erschaffen haben“, betonte Tobias Kreter, Professor für Game Art and Design, auf der Vernissage zu „Machine Dreams“. Sämtliche Exponate entstanden durch eine Zusammenarbeit von Künstler*innen und Künstlicher Intelligenz – die jedoch auch vom Menschen geschaffen ist. Zu welchem Ausdruck diese besondere Zusammenarbeit geführt hat, konnten Besucher*innen direkt erleben, sobald sie ein Tablet in die Hand nahmen, das einen Planeten im Raum ‚entstehen‘ ließ. Ebenso luden ein Foto-Spiegel sowie VR-Spiele zu spielerischen Interaktionen ein. Weitere Exponate zeigten von einer KI generierte Charaktere oder Traumbilder, fragten nach dem kreativen Potenzial künstlicher Anwendungen oder ließen die Technik bewusst als Autor*in, Komponist*in, Künstler*in und Modedesigner*in in Erscheinung treten.

Sämtliche Projekte boten ein einmaliges Kunsterlebnis. Jede Arbeit verwies zudem deutlich auf die Vorgehensweise und die verwendete Technologie, was im digitalen Lebensumfeld oftmals verschleiert wird. Aus diesem Grund haben die präsentierten Projekte auch dazu animiert, über die eingesetzte Technik zu reflektieren.

Die Arbeiten waren dabei so vielfältig, wie es auch der Einfluss smarter Technik im Alltag ist: „Ob Smarthome und Smartphone, Homeoffice und Homeschooling, Virtual Reality, Smart Data oder Industrie 4.0 bis hin zur digitalen Medizin – Künstliche Intelligenz ist zu unserem alltäglichen Begleiter im Beruf und in der Freizeit geworden“, begrüßte Essens Bürgermeisterin Julia Jacob die anwesenden Gäste und betonte weiter: „Die Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Essen trägt beispielsweise mit der gelungenen, interaktiven Ausstellung ‚Machine Dreams‘ zur KI Biennale Essen und damit auch dem sichtbar werden künftiger Entwicklungen und der Auseinandersetzung mit diesem Zukunftsthema bei“. Das damit auch kontroverse Themen zusammenhängen, merkte Tobias Kreter anschließend an. Neben Fragen zu neuen künstlerischen Arbeitsweisen, Ausdrucksformen und Identitäten betonte er folgendes: „Wir werden uns an den Ausstellungstagen und darüber hinaus öfters die Frage stellen, welchen Wert hat diese Kunst, wenn Sie nicht durch einen Menschen erschaffen wurde, sondern durch eine Maschine.“

Der Frage, ob KI eine echte „Kollaboration“ ermöglicht oder sie eher ein elaboriertes Werkzeug ist, geht noch bis zum 29. Juni 2022 die Ringvorlesung „AI Imagination - Kunst und Künstliche Intelligenz?“ an der HBK Essen nach, die von Prof. Dr. Sabine Bartelsheim durchgeführt wird, die auch die Ausstellung mit eröffnete.

Erfolgreiche Tagung „Figuren des Mangels“

Parallel zur Ausstellung fand am 13. und 14 Mai 2022 die Tagung „Figuren des Mangels” unweit der HBK Essen im LUKAS – Kulnarischer Bahnhof statt, die von Prof. Dr. Thilo Schwer und Prof. Dr. Luca Viglialoro vom Institut für Kunst- und Designwissenschaft der HBK Essen organisiert wurde.

Anknüpfend an das Denkmodell des „Mängelwesens“ von Arnold Gehlen diskutierten renommierte Vertreter*innen auf dem Gebiet der Philosophie, Medien- und Designtheorie die Ausgestaltung unseres Umfelds mit technischen Lebensformen.

Broschüre

Die Broschüre zur Tagung "Figuren des Mangels" mit Details zum Programm und Informationen zu allen Beteiligten.

Download

KI-Biennale 2022

Festival für künstliche Intelligenz von April bis Juni 2022

www.ki-biennale.de

Künstliche Intelligenz ist überall – in Smartphones, Autos, der Wirtschaft oder dem Gesundheitswesen. Trotzdem ist vielen gar nicht bewusst, wo KI bereits unseren Alltag bestimmt oder es irgendwann tun wird. Künstliche Intelligenz erlebbar zu machen, ist ein Ziel der 1. KI Biennale Essen. Vom 22. April bis zum 8. Juni 2022 kommen lokale, regionale und internationale Akteure an vielen Orten der Stadt zusammen, um KI in Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft zu diskutieren, zu beraten und für Jedermann erfahrbar zu machen. Essen wird somit erneut zum Standort für Innovation und Fortschritt.

Die KI-Biennale Essen widmet sich thematisch den neuen Spiel-Räumen, GAN-Ästhetiken, der Mensch-Maschine-Interaktionen und immer wieder der großen Frage, wie diese Technologie unser Verständnis zur Gesellschaft und uns selbst verändern wird. Was bedeutet es, in Zeiten von Künstlicher Intelligenz, Mensch zu sein?

Und wie kreativ sind diese Algorithmen? Bestes Beispiel dafür ist das Logo der Biennale selbst: Entwickelt von der russischen KI Nikolay Ironov – die Agentur Art Lebedev gaukelte Kunden lange vor, ein besonders kreativer Mitarbeiter würde hier Ideen entwickeln. Spoiler: Auch unserer russischen KI mussten am Ende menschliche Designer*innen von Humain Studio (Essen) und Rosy DX (Düsseldorf) helfen.

Zwischen dem 22. April und 8. Juni wird es einzigartige Veranstaltungen, Projekte, Debatten und Ausstellungen geben, die das wichtige und komplexe Thema der Künstlichen Intelligenz sinnlich erlebbar machen und einen spielerischen Zugang für alle Zielgruppen ermöglichen. So wird es zum Beispiel Lesungen mit Correctiv und der jungen SciFi-Autorin Marie Graßhoff geben. In der Innenstadt wird KI für Jedermann erlebbar, ob als Kunstinstallation auf einem Gebäude am Kennedyplatz, als Mitmachstation oder durch KI-gefertigte Sounds in der Fußgängerzone. Die Lichtburg wird im Rahmen eines Filmfests ausgewählte Filme zeigen, die sich mit dem Thema KI beschäftigen. An der Hochschule der Bildenden Künste gibt es zum Thema KI Vorlesungen und Projekte und der Digital Campus Zollverein integriert seine 120-Stunden-Woche zu Künstlicher Intelligenz ebenfalls in die Biennale. So wird Zollverein erneut zum Standort für hochkarätige Veranstaltungen der Wirtschaft. Das Handelsblatt als Medienpartner richtet dort unter anderem seinen jährlichen KI-Summit aus und wird mit einer eigenen Biennale-Veranstaltung im Rahmen der 120-Stunden-Woche internationales Fachpublikum nach Essen holen.

Ausrichter der 1. KI Biennale ist die EMG – Essen Marketing GmbH, die das Format zusammen mit dem Studio für Digitalität Rosy DX, der EWG – Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH und dem Digitalcampus Zollverein e.V. entwickelt hat und veranstalten wird. Hauptsponsoren der KI Biennale sind die Unternehmens- und Strategieberatung Accenture und die E.ON Stiftung. Unterstützt wird die Biennale außerdem vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Quellenangabe Text: www.ki-biennale.de/ueber/

Pressemappe

Die Presseinformationen der Veranstaltungen im Rahmen der KI Biennale 2022 finden Sie hier.

Download