Vom 22. bis zum 24. September 2023 präsentierte die HBK Essen wieder vielseitige Abschlussarbeiten in der "Degree Show". Es waren junge künstlerische Positionen aus den Bachelorstudiengängen Malerei/Grafik und Fotografie/Medienkunst zu sehen. Außerdem wurden beeindruckende malerische, bildhauerische und genreübergreifende Arbeiten aus dem Masterstudiengang Kunst und Kooperation gezeigt. Prof. Dr. Sabine Bartelsheim, Präsidentin der HBK Essen, lobte die sehr persönlichen Arbeiten und Werkgruppen, die von einer intensiven Bearbeitung persönlicher Erlebnisse, Interessen oder Forschungsfragen zeugten.

Über Ihren Abschluss in Malerei/Grafik durften sich Leen Al Jaafreh, Lobke Glaasker, Luca Laumann, Carolin Ayllón Nuyken und Christina Oberhäuser freuen.

Leen Al Jaafreh (Slide 1-3) zeigte großformativen Werke, die sie u.a. mit der Rake bearbeitet hat. Ihre Arbeiten luden dazu ein, diese bewegend zu erfahren. Mit der großen Installation "To Be Free" ging Lobke Glaasker (Slide 4-6) an ihre Grenze, indem sie eigene existenzielle Ängste verarbeitete und diese für Gäste zugänglich und erlebbar gemacht hat. Luca Laumann (Slide 7-9) hat mit der Arbeit "Mayday, Madyday" Flugzeugabstürze malerisch umgesetzt und die Vorgänge wie ein künstlerischer Kriminalist analysiert und dokumentiert. Carolin Ayllón Nuyken (Slide 10-12) präsentierte Arbeiten, die aus einer existenziellen Fragestellung heraus entstanden sind: Die Frage nach der eigenen Identität und der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Entstanden sind "mentale Landschaften" mit einer prägnanten malerischen Geste. Christina Oberhäuser (Slide 13-15) präsentierte sehr farbintensive Werke mit figurativen Elementen wie auch intensiven Farbflächen, die sie zu einer malerischen Collage zusammenfügt.

Anne Finke-Schwaab, Karina Karabayeva, Denisa Poteca, Charlotte Rupprath und Hanwen Qu erhielten in Fotografie/Medienkunst ihren Abschluss.

Im Rahmen der Degree Show präsentierte Anne Finke-Schwaab (Slide 1-3) die Ergebnisse ihrer künstlerischen Beschäftigung mit der Falte und der Faltung. Zu sehen war neben einer Videoarbeit die Fotoserie "Leere Körper", für die Fließstoffe aus dem Gartenbau die Grundlage bilden und diese vor schwarzem Hintergrund eine mehr oder weniger figürliche Wirkung entfalten. Charlotte Rupprath (Slide 9-11) zeigte in Wuppertal eine raumfüllende Foto- und Videoinstallation. Innerhalb dieser "wilden Hängung" trafen spontane Aufnahmen auf stark digital bearbeitete Bilder. Neben wiederkehrenden Motiven wie die Hand fällt auch eine Auseinandersetzung mit Körperlichkeit auf. Hanwen Qu (Slide 12-14) bot eine dokumentarisch, künstlerische Untersuchung zur Architektur, indem er ostdeutsche Plattenbauten mit kleinen Mehrfamilienhäusern im Westen Deutschlands in ein Spannungsverhältnis gesetzt hat.

Die Absolvent*innen des Masterstudiengangs "Kunst und Kooperation" im Sommersemester 2023 sind Katharina Bodenmüller, Wen Dong, Britta Frechen, Jörg Hildebrandt und Linge Xiao.

Katharina Bodenmüller (Slide 1-4) setzte für Ihr Masterprojekt Abformungen des Körpers mit Glasskulpturen in Verbindung. Die Glasskulpturen, die im Zusammenspiel mit den Gipsabformungen mal diamanten wirken, mal zerbrechlich oder den energiegeladenen Herstellungsprozess ausstrahlen, sind in Kooperation mit einer Glasmanufaktur im Harz entstanden. Wen Dong (Slide 5-7) beschäftigte sich für seine Werkgruppe mit Rhythmus und Malerei. Für sein Masterprojekt ist er daher eine Kooperation mit Musiker*innen eingegangen. Britta Frechen (Slide 8-11) hat eine raumgreifende Installation geschaffen, die aus einer Sammlung von Dingen, einer Rotunde zur Untersuchung und einen Schreibtisch mit scheinbaren Untersuchungsergebnissen besteht. Dafür hat sie sich an der Strömung des neuen Materialismus orientiert, in dem Subjekte und Objekte gleichwertig eine Art Netzwerk bilden. Die Installation von Jörg Hildebrandt (Slide 12-14) lud Gäste dazu ein, seine künstlerische Forschung zu Kooperationen und Kollaborationen unter dem Titel "besser zusammen" nachzuverfolgen. Seine Fragestellung umfasste dabei auch die Comicfigur Venom oder die Gemeinde Brüssel. Für ihre Masterarbeit hat sich Linge Xiao (Slide 15-18) mit der Frage beschäftigt, welche Rolle die Kunst bei der Behandlung von Depression spielen kann. Ihre installative Arbeit, die Modell und Abbild zugleich ist, schlägt verschiedene Farben und Haltungen von Menschen mit Depression vor, die sich positiv auswirken sollen.

Neben 15 Absvolent*innen aus den künstlerischen Studiengängen haben auch Sophie Korthals, Fynn Röttger und Fabio Sottile erfolgreich ihre Bachelor-Prüfung in Game Art and Design gemeistert. Herzlichen Glückwunsch.

Fotos: HBK Essen | Tjorben Meier / Klaus Greipel