Neue Veröffentlichung von Prof. Dr. Luca Viglialoro
Kiefer – Kunst als Prozess

"Die Kunst arbeitet bei Kiefer gerade durch die Ruine über das Gebot der Vollständigkeit hinaus und gegen dieses, ihr Werden gestaltend. Ein Ende also, das nicht aufhört, ein radikal autonomer (Neu-)Anfang zu sein."

Dr. Luca Viglialoro, Professor für Ästhetik, Kunst- und Kulturtheorie an der Hochschule der bildenden Künste Essen, legt eine neue Publikation vor. Im Passagen Verlag ist das Buch "Kiefer – Kunst als Prozess" erschienen.

Über das Buch

Das Werk des österreichisch-deutschen Künstlers Anselm Kiefer zeichnet sich durch eine Ästhetik des Prozesses aus, die den vorläufigen Charakter von Kunst zum Ausdruck bringt. Seine provokanten und ironischen Arbeiten zeigen, dass der künstlerischen Geste eine Ambivalenz zugrunde liegt, die unser Urteilsvermögen immer wieder herausfordert.

Anselm Kiefer, der mit seinen Besetzungen und Heroischen Sinnbildern in den 1970er Jahren auf provokante und kritische Weise versuchte, die Faszination aufzuarbeiten, die der Nationalsozialismus auf die Mehrheit der Deutschen ausgeübt hatte, leistet in seinem Werk eine besondere Verknüpfung von Ästhetik und Ethik. In dem späteren Werk The Shape of Ancient Thought findet er zu einer "Ruinenästhetik", die das Werk als etwas zeigt, das als solches unbeständig und vergänglich ist. Das Vorläufige dieser Kunst, ihr "Zeitkern" (Adorno), macht ihren Eigensinn aus und deklariert dadurch eine Autonomie, die nicht in einer ideologischen Positionierung aufgeht, sondern aus einem ästhetischen Übergang entsteht. Dadurch setzt sich das Kunstwerk immer auch mit sich selbst und seiner Rolle in der Geschichte auseinander.

Viglialoro, Luca
Kiefer – Kunst als Prozess

96 Seiten
ISBN 978-3-7092-0587-7
15 Euro

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