Performances im Rahmen der Degree Show
27.09. – 29.09.2024 | CAMPUS WUPPERTAL

Die künstlerischen Performances, die in diesem Jahr wieder zur herbstlichen Ausgabe der Degree Show gezeigt werden, sind ein fester Programmpunkt im Veranstaltungskalender der Hochschule der bildenden Künste Essen. Jährlich bietet die Veranstaltung am Campus Wuppertal den Studierenden die Möglichkeit, ihre kreativen Arbeiten und innovativen Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren. 

Schöpfen
von Selina Scholinakis und Joel Li Boonma

Die Uraufführung der Performance ,,schöpfen“ von Joel Li Boonma und Selina Scholinakis fand in Amsterdam zur Vernissage der Ausstellung ,,Zwischen Alltag und Zerstörung“ des Fotografen und Kunstwissenschaftlers Frank Thon sowie von Maler und Dozent der Studierenden Stefan Becker-Schmitz in der ,,What is happening here“ Galerie am 24.08.24 zu der Musik von Musiker Steffen Roth statt.

Den Ursprung findet die Performance im Material, dem Körper und dem Ton, aus dem durch die Handlung der Akteure Schalen getöpfert wurden. Zu Beginn findet man im Raum verteilte, bereits gehärtete Schalen vor. Eine Schale aus nachgiebigem Ton wird geformt und die alte, ausgehärtete, sich im Schoß der Akteure befindende Schale, durch sie ausgetauscht. Die neu getöpferte Schale wird gehalten und dann zerschellt. Mit flüssigem Ton, der sich in einer weiteren Schale am Rand befindet, waschen sich die Akteure die Hände. Er lässt sie tanzen, fernab vom Körper, ganz unabhängig. Dann wird der Körper mit dem Ton bemalt. Sobald der Ton ausgehärtet ist, wird er durch den bloßen Atem gebrochen und die Bewegungen mit der Rüstung aus Ton lassen es im Raum schneien.

AUFTRITT
Vernissage | Freitag, 27.09.2024 | ca. 19:30 Uhr
(Änderungen vorbehalten)

ORT
Hochschule der bildenden Künste Essen | Campus Wuppertal
Gewerbeschulstraße 76, 42289 Wuppertal

Fotos: Frank Thon

Commodity
von Roman Jäkel & Künstlergruppe

Die künstlerische Performance entfaltet ihre Wirkung bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung. Die Darsteller*innen werden in rote Cellophan-Folie eingewickelt und an verschiedenen Positionen im Raum wie lebende Skulpturen arrangiert. Sie verharren in absoluter Stille, wodurch eine außergewöhnliche Spannung entsteht. Besucher*innen, die vorab den Raum durchschreiten, nehmen diese in ihrer starren, verhüllten Gestalt wahr, was bereits eine besondere Atmosphäre schafft.

Der eigentliche Höhepunkt der Performance beginnt erst nach einem festgelegten Programmpunkt. In diesem Moment setzen die Darsteller*innen den Akt der Befreiung in Gang: Langsam und spürbar angestrengt beginnen sie, sich aus ihren Hüllen zu befreien. Es geht nicht nur um sanfte Entblätterungen, sondern auch um kraftvolle Ausbrüche aus einer festen Umklammerungen.

Dieser Moment der Enthüllung ist tief symbolisch und ähnelt einem Akt der Emanzipation, einer Befreiung von äußeren Begrenzungen. Die physische Anstrengung der Darsteller*innen wird sichtbar und greifbar, was den Zuschauer*innen die Dramatik und Intensität dieses Prozesses unmittelbar vor Augen führt. Die Performance thematisiert damit nicht nur den Kampf gegen äußere Hüllen, sondern auch innere Begrenzungen und Zwänge, die es zu überwinden gilt. Das Zusammenspiel von Spannung, Anstrengung und schrittweiser Entfaltung verleiht der Performance eine starke emotionale Tiefe und lädt die Zuschauer*innen dazu ein, sich selbst und ihre Umgebung auf neue Weise zu reflektieren.

AUFTRITT
Vernissage | Freitag, 27.09.2024 | ab 20 Uhr
(Änderungen vorbehalten)

Samstag, 28.09.2024 | 16 Uhr
Sonntag, 29.09.2024 | 16 Uhr

ORT
Hochschule der bildenden Künste Essen | Campus Wuppertal
Gewerbeschulstraße 76, 42289 Wuppertal

Foto: Gilda Bräuer
Foto Titelbild: Roman Jäkel