Erinnerungen und Entwurf – [ Stille ]

Stephan Paul Schneider zeigte in der Galerie Michaela Helfrich in Berlin Malerei und Digital-Arbeiten aus dem Zeitraum 1994 bis 2017.

Über den Künstler Stephan Paul Schneider schrieb der Kunstwissenschaftler Karl Neuffer:  „In seiner malerischen Entwicklung hat sich Schneider immer weiter von der malerisch gestalteten Raumillusion gelöst, um sich mehr und mehr den Oberflächen zuzuwenden, wenngleich er gelegentlich auch die Augen der Betrachter seiner Bilder täuschen will und dies vielleicht mit der Absicht, ihre Aufmerksamkeit zu schärfen. […] Es geht letztlich, um es zugespitzt auf den Punkt zu bringen, in diesen Bildern darum, dem auf die Spur zu kommen, „was die Welt im innersten zusammenhält“ oder, was sie von ihrem Innersten an der Oberfläche offenbart, um es zugleich auch wieder zu verbergen. Daß es Schneider darum geht, zeigt sich auch daran, daß er, obwohl er lange fast ausschließlich mit Photos als Grundlage seiner Gemälde gearbeitet hat und hierbei eine phantastische Meisterschaft erlangt hat, […] dazu übergegangen ist, ohne photographische Vorlage malerische Oberflächen zu schaffen, die auch zu Dingen gehören könnten. In der Konfrontation dieser verschiedenen Arbeitsweisen wird noch einmal deutlich, was Schneider mit seiner Arbeit immer wollte, nämlich den Gegensatz zwischen sogenannter gegenständlicher und abstrakter Malerei aufheben.“

Quelle: Karl Neuffer, Auszug aus „Das Utopische Archiv“, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, Essen 2010.