Positionen des Neuen – Zukunft im Design

Design ist mit dem jeweils Neuen so selbstverständlich verbunden, dass Ankündigungen, die mit einem neuen Design werben, geradezu tautologisch anmuten. Die Zeit des Designs ist das Neue. In den Anfängen des modernen Designs bot das Neue gegen die alten Zöpfe der Tradition noch ein hoffnungsvolles Versprechen auf die Zukunft mit einem neuen Menschen. Seither haben immer wieder erneuerte Positionen des Neuen das Design und seine Geschichte geprägt. So stellte die „Gute Form“ im Deutschland der 1950er Jahre das Moralische gegenüber den technisch geprägten Anfängen der Moderne heraus. Die Postmoderne startete hingegen polemische Angriffe gegen die sogenannte Zweite Moderne, das Neue Design protestierte gegen die „Gute Form“, Öko- und Retro-Design gegen das Industrial Design. Und mit dem Diktum „Design ist unsichtbar“ verlagerte sich das Design seit den 1980er Jahren teilweise von der Gestaltung des materiellen Gegenstandes in das Feld des Sozialen.

Die wechselnden Positionen des Neuen werfen zwangsläufig die Frage nach dem Sinn des Neuen auf. Die Beiträge vermessen das Neue und die Bedingungen der Möglichkeit seiner Entstehung. Dabei reflektieren sie die Bedeutung von Geschichte für das Formulieren des Neuen oder kontrastieren die jeweils als vergangen diskreditierte Gegenwart mit dem Entworfenen, um die Qualität der Zukunftsversprechen zu untersuchen.

Mit Beiträgen von:
Eva von Engelberg-Dočkal, Renate Flagmeier, Hanni Geiger, Siegfried Gronert, Martin Krämer, Melanie Kurz, Robin Rehm, Thilo Schwer, Michael Siebenbrodt, Dagmar Steffen, Kilian Steiner, Josef Straßer, Wolfgang Ullrich, Jan Willmann, Claudia Zachow

Publikation (externer Link):
Positionen des Neuen. Zukunft im Design. Gesellschaft für Designgeschichte, Schriften 2, hrsg. von Siegfried Gronert und Thilo Schwer, Stuttgart: AVEdition: 2019.