Haus im Gebirge, Thomas Wrede, Modell Naturen Ausstellung

Modell-Naturen in der zeitgenössischen Fotografie

Modell-Naturen in der zeitgenössischen Fotografie war eine internationale Gruppenausstellung, die von Dr. Marie Christine Jádi kuratiert und von der Alfred Erhardt Stiftung (Berlin) initiiert wurde. Das Projekt wurde in Kooperation mit dem Kallmann-Museum Ismaning, der Ludwig Galerie Saarlouis und der Stadtgalerie Kiel realisiert. Zur Ausstellung ist ein Katalog im Michael Imhof Verlag erschienen.

Teilnehmende Künstler*innen waren Matthew Albanese, Oliver Boberg, Sonja Braas, James Casebere, Julian Charrière, Jojakim Cortis und Adrian Sonderegger, Kim Keever, Frank Kunert, David LaChapelle, David Levinthal, Didier Massard, Suzanne Moxhay, Mariele Neudecker, Lori Nix, Hans Op de Beeck, Maija Savolainen, Shirley Wegner, Thomas Wrede und Edwin Zwakman.

Oberhalb des Tales, Thomas Wrede, Modell Naturen Ausstellung

Die Ausstellung fand an vier Terminen mit wechselnden Künstler*innen und an unterschiedlichen Ausstellungssorten statt: im Kallmann-Museum Ismaning (23.02. - 15.05.2019), in der Ludwig Galerie Saarlouis (19.05. - 15.08.2019), in der Stadtgalerie Kiel (13.09. - 24.11.2019) und zum Abschluss in der Alfred Erhardt Stiftung Berlin (11.01. - 26.04.2020).

Im Fokus des Ausstellungsprojektes stand das Thema „Natur“ und deren Imitation. Die Nachbildung einer Naturform birgt andere Schwierigkeiten als die Nachbildung einer vom Menschen geschaffenen, ohnehin schon künstlichen Form. Als wahre Meister der Illusion erzeugen die Künstler*innen Miniaturen von Fantasieorten, Meeres-, Schnee- und Gebirgslandschaften, urbanen Räumen oder Naturgewalten. Das modellhafte verschwindet im Medium der Fotografie zunehmend und nicht selten entsteht der Eindruck einer täuschend echten Naturabbildung.

Alle Künstler*innen stellen die Vorlagen für ihre Bilder von Hand her und verzichten auf eine digitale Nachbearbeitung. Sie bewegen sich somit im medialen Schwellenbereich zwischen Skulptur, Modellbau und Fotografie, wobei letztere als abschließende Präsentationsform Bedeutung erlangt, da die gebauten Modelle oftmals im Anschluss zerstört werden. Das Erkunden der Grenzen von Wirklichkeit und Künstlichkeit, von Wahrheit und Betrug, das Hinterfragen unserer Wahrnehmung und das Spiel mit unseren Sehgewohnheiten stehen im Zentrum der künstlerischen Herangehensweisen.

Bildmaterial:
Bild 1 (groß): Haus im Gebirge, 2007, Thomas Wrede
Bild 2 (Text): Oberhalb des Tales, 2009, Thomas Wrede