Rede vom Rand – ein Tagebuch für Barbara

 „Rede vom Rand – ein Tagebuch für Barbara“ ist ein 2019 im Verlag Hachmeister erschienenes Künstlerbuch von Milo Köpp. Hierin äußert sich der Kunsthistoriker Johannes Vincent Knecht in Form eines Textbeitrages wie folgt:

„Milo Köpps ‚Rede vom Rand – Ein Tagebuch für Barbara‘ ist spannend im eigentlichen und mehrfachen Sinne. Es ist athletisch aufgespannt zwischen mehrdimensionalen Gegensätzen, es steht unter der Spannung antipathischer Prinzipien; leidenschaftlich widmet es sich der Erkundung von Zwischenräumen und Widersprüchen.“ (…)

„da ist kein Was ohne Wie“ – zur Machart

Zu den offensichtlichen Geheimnissen der „Rede vom Rand“ gehört ihre chronische Bereitschaft, Spuren des eigenen Zustandekommens und damit Fährten zu ihrem Verständnis zu legen. Das Werk enthält – nicht als Beipackzettel, sondern als versteckte Einstreuung – seinen eigenen Bauplan, seine eigenen Dogmen und Prinzipien. Wir können uns vom Werk selbst führen (und verführen) lassen. (…)

(…) Die 212 Blätter sind verklammert durch Uniformität und Variation. Sie alle sind aus einer identischen formalen Grundstruktur entwickelt: Auf der hellen, querrechteckigen Ausgangsfläche, vielleicht einer Arbeitsplatte, liegt, fast formatfüllend, ein weißes Blatt – eine subtile Facette weißer noch als der Untergrund –, das links und rechts schmale Schattenkanten erzeugt, als ersten Hinweis auf die latente Dreidimensionalität des Werkkonzeptes im Ganzen, die der Künstler selbst andeutet: „Arbeit auf Papier und bin Bildhauer.“ (Blatt Nr. 139).

Quelle: Johannes Vincent Knecht, Auszug aus „ich fühle mich leicht, so leicht“ in „Rede vom Rand – Ein Tagebuch für Barbara“ von Milo Köpp, Künstlerbuch, hrsg. von Heiner Hachmeister, Münster: Verlag Hachmeister 2019